Worttrennung: Zu|hau|se

kein Plural

Uka, Erstsprache Serbisch
Marie, Erstsprache Deutsch

„Ich bin zu Hause!“ ruft Serkan, als er durch die Wohnungstür kommt. Die ganze Woche über war er in einer anderen Stadt, wo er ein Praktikum in einer Bücherei macht. Da die Strecke zu seiner Praktikumsstelle zu lang ist, um sie jeden Morgen und jeden Abend zu fahren, übernachtet Serkan für die Dauer des Praktikums bei seinem Großvater in der Wohnung. Doch auch, wenn er gern Zeit mit seinem Opa verbringt, hat Serkan sich auf sein Zuhause gefreut. In der Wohnung, die er sich mit seinen Eltern und seinem Bruder teilt, fühlt er sich einfach am wohlsten. Hier ist sein Zimmer mit seinem eigenen Bett, seinen Büchern und seinen ganzen anderen Sachen und er weiß, wo welche Sachen zu finden sind. Wenn er die Tür zu seinem Zimmer hinter sich schließt, kann er entspannen. Und er bewegt sich ganz frei und ohne viel nachzudenken durch die Wohnung, weil er sich auskennt und sich zu Hause sicher fühlt. Außerdem vertraut er allen Menschen, die mit ihm in der Wohnung leben. Das ist für ihn eine sehr wichtige Voraussetzung, um sich zu Hause zu fühlen.
In den Nachrichten im Fernsehen wird ein Bericht über einen Brand gezeigt. Die Feuerwehr musste ausrücken, um ein großes Feuer in einem Wohnhaus zu löschen. Die Stimme im Fernsehen erklärt die Folgen des Feuers: „Die Feuerwehr konnte das Feuer löschen, allerdings ist das Haus sehr stark beschädigt. Es muss abgerissen werden. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber sechs Menschen haben durch diesen Brand ihr Zuhause verloren. Sie können vorübergehend bei Verwandten übernachten, bis sie eine andere Lösung gefunden haben.“
„Zuhause gesucht“ steht auf einem Schild, das neben dem kleinen Hund an einer Hauswand lehnt. Jemand hat den Hund mit einem Seil an einem Briefkasten festgebunden und das Schild danebengelegt. Anscheinend wollte der frühere Besitzer sein Haustier nicht mehr haben und hat den Hund deswegen ausgesetzt. Das war ziemlich gemein, findet Wanja, als sie zufällig an dem kleinen Hund vorbeikommt: Das Tier sieht sehr ängstlich aus und ist ganz nass vom Regen. Nachdem sie sich umgeschaut hat um zu sehen, ob vielleicht doch noch der Besitzer des Hundes in der Nähe ist, holt sie ihr Handy aus der Tasche und ruft im Tierheim der Stadt an. Eine halbe Stunde später kommt ein Mitarbeiter des Tierheims vorbei. Er nähert sich dem kleinen Hund vorsichtig und setzt ihn dann in sein Auto. „Danke, dass du uns angerufen hast“, sagt der Mann zu Wanja. „Wir werden den Kleinen erst einmal bei uns im Tierheim unterbringen. Bestimmt findet er bald ein neues Zuhause, wo man sich um ihn kümmert und ihn liebhat.“

(L. Fischer-Unterrainer)