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Worttrennung: Mai

kein Plural

Den Mai mag Cheung von allen Monaten am liebsten. „Das ist der Monat, in dem alle Bäume wieder schön grün sind und es richtig Frühling ist. Man sieht viele Blumen und auch viel mehr Vögel und Insekten als im Winter. Außerdem ist es abends schon recht lange hell und man kann sich endlich wieder draußen hinsetzen, wenn das Wetter gut ist.“

„Morgen ist der 1. Mai“, freut sich Cheungs Mutter, „da habe ich frei. Das ist nämlich ein Feiertag!“ Der 1. Mai wird auch „Tag der Arbeit“ genannt und ist in ganz Deutschland und in vielen anderen Ländern ein Feiertag. In größeren Städten sieht man am 1. Mai meistens Demonstrationen von den Gewerkschaften. Diese wollen darauf aufmerksam machen, dass die Gesellschaft ohne die vielen Arbeitnehmer*innen, die Sachen herstellen, als Verkäufer*innen oder als Ärzt*innen arbeiten, nicht funktionieren würde.

Die Nacht vor dem 1. Mai wird auch Walpurgisnacht oder Hexennacht genannt. Früher glaubten viele Menschen, dass in dieser Nacht Hexen, oder sogar der Teufel selbst unterwegs seien, wilde Feste feiern und den Menschen Angst einjagen würden. Unter einer Hexe stellte man sich eine Frau vor, die Magie und Zauber nutzen kann, um den Menschen Böses zu tun und die zum Beispiel fliegen kann. Im Harz, das ist ein kleines Gebirge in Deutschland, gibt es einen Berg namens „Brocken“, auf dem sich der Legende nach die mächtigsten Hexen auf einem großen Platz zum Tanzen treffen. Heutzutage gibt es in der Nacht vor dem 1. Mai viele Feste mit Musik und Tanz, damit die Menschen gemeinsam in den Mai tanzen können.

Rund um den Monat Mai, dem fünften Monat im Jahr, gibt es noch viel mehr Traditionen. So trinkt man im Mai gern Maibowle, das ist ein Getränk mit oder ohne Alkohol und mit der besonderen Zutat Waldmeister. Das ist eine Pflanze, die im Mai im Wald gefunden werden kann und die einen besonderen Geschmack hat. Die Maibowle wird zum Beispiel beim Tanz in den Mai getrunken oder nach einem langen Spaziergang am 1. Mai.

Außerdem kann man in vielen kleineren Städten und Dörfern den Maibaum bewundern. Der Maibaum wird meistens am 30. April oder am 1. Mai aufgestellt und ist entweder ein echter, geschmückter Baum oder besteht aus Holz. Er bekommt eine Krone aus Zweigen und Blättern und ist von Region zu Region unterschiedlich gestaltet: Manchmal mit buntem Papier, manchmal mit Symbolen, die für die Jahreszeiten oder für verschiedene Berufe aus der Stadt oder dem Dorf stehen. Die Traditionen rund um den Maibaum unterscheiden sich von Ort zu Ort sehr stark.

Eines der bekanntesten Lieder zum 1. Mai heißt „Der Mai ist gekommen“ und ist schon über 170 Jahre alt. Den Text dazu findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Mai_ist_gekommen

(J. Frisch)