Worttrennung: Streit

Plural: die Streite

Raissa streitet sich mit ihrem Bruder Janosch. „Du hast mein Buch kaputt gemacht! Ich habe es hier auf den Tisch gelegt und du hast deine Cola darauf verschüttet. Jetzt musst du mir ein neues kaufen!“ „Muss ich gar nicht, das war nicht mit Absicht. Lass dein Buch nicht rumliegen, wenn es dir so wichtig ist!“ „Du bist doof, entschuldige dich sofort bei mir! Ich bin echt sauer auf dich!“ „Nein“, ruft Janosch, „ich habe doch gar nichts falsch gemacht. Du hast nicht auf dein Buch aufgepasst. Du bist doch selber doof.“ „Jetzt ist aber Schluss“, sagt ihre Mutter. „Ich will nicht, dass ihr Streit habt und euch anschreit. Besprecht das bitte in Ruhe.“

Im Fernsehen streiten sich heute zwei Politiker. Sie sind Kandidaten für die nächste Wahl und wollen sich den Zuschauer*innen vorstellen. Die Moderatorin der Sendung gibt ihnen Themen vor und dann tauschen sie ihre Meinungen und ihre Argumente aus. Eigentlich ist es kein richtiger Streit, sondern eher eine Diskussion. Aber weil die beiden Politiker sehr engagiert sind und etwas lauter sprechen, wirkt es fast wie ein Streit.

Manchmal ist ein Streit harmlos. Dann sind sich zwei Menschen wegen einer Kleinigkeit nicht einig, aber sie beruhigen sich schnell wieder und vertragen sich. Wenn ein Streit sehr schlimm ist, schreien die Beteiligten sich laut an und sind sehr wütend aufeinander. Manchmal dauert es einige Tage, bis sie wieder miteinander sprechen und sich versöhnen können.

Jonas hat sich mit seiner Oma gestritten. Jetzt möchte er sich wieder mit ihr vertragen. „Es tut mir leid, dass ich sauer auf dich war“, sagt er zu ihr. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen.“ „Das ist sehr anständig von dir“, antwortet seine Oma, „deine Entschuldigung nehme ich gerne an.“ „Hast du mich jetzt wieder lieb?“ fragt Jonas. „Aber natürlich!“ ruft seine Oma erstaunt. „Ich habe dich immer lieb, auch, wenn wir uns mal streiten. Das kann doch mal passieren. Solange man sich hinterher ausspricht und nicht beleidigend wird, ist das doch gar kein Problem. Wir können doch über alles reden!“

Manchmal kann man in den Nachrichten lesen, dass ein Streit eskaliert ist. Dann haben sich Menschen so sehr gestritten, dass sie sich geschlagen und gegenseitig verletzt haben. Jemanden im Streit körperlich zu verletzen ist verboten, dafür kann man ins Gefängnis kommen. Besser ist es, einen Streit zu schlichten, also alle Beteiligten so zu beruhigen, dass sie in Ruhe über das Problem sprechen können.

(J. Frisch)