Worttrennung: Res|pekt

kein Plural

Fatima geht in die achte Klasse und soll als Hausaufgabe einen Aufsatz über Respekt schreiben. Bevor sie anfängt, möchte sie allerdings erst ein paar Ideen sammeln und befragt ihre Familie und Freunde: „Was bedeutet für euch Respekt?“ Ihre Mama antwortet daraufhin: „Respekt im Umgang
mit anderen Menschen ist sehr wichtig für unser Zusammenleben. Man muss immer respektvoll mit anderen umgehen, wenn man selbst auch mit Respekt behandelt werden will.“ Sie erklärt Fatima, dass es respektlos ist, wenn man andere Menschen beschimpft oder auslacht. Das heißt,
man sollte nicht nur Respekt vor Älteren, den Eltern, der Lehrperson oder dem Chef haben, sondern auch seinen Geschwistern, Freunden, Mitschüler/innen oder Mitarbeiter/innen Respekt erweisen. Aber nicht nur andere Menschen verdienen Respekt, auch Tiere oder die Natur. Als Fatima ihren Vater fragt, sagt er, dass er Respekt davor hat, dass sein Cousin Ismael ganz allein ein eigenes Haus gebaut hat. „Mit dieser Leistung hat er sich bei mir wirklich Respekt verschafft.“ Der große Bruder von Fatima mischt sich in das Gespräch ein und erklärt: „Ich finde man muss jeden Menschen
respektieren, egal welche Hautfarbe, Sprache, Herkunft, Religion oder welches Geschlecht jemand hat. Man kann anderer Meinung sein, aber man muss auch die Meinung anderer Menschen akzeptieren. Fehlender Respekt führt nämlich sehr oft zu Streit und Problemen.“ Zum Schluss möchte Fatima noch wissen, was ihre beste Freundin Melanie zu dem Thema sagen möchte. Melanie überlegt kurz und antwortet dann: „Aufeinander Rücksicht nehmen und sich gegenseitig helfen, das ist für mich Respekt. Wenn der Bus voll ist, biete ich einer alten Frau oder einem alten
Mann zum Beispiel meinen Sitzplatz an. Oder wenn mein Papa meiner Mama die Tür aufhält und ihr beim Tragen der schweren Einkaufstaschen hilft.“ Am Abend versucht Fatima die verschiedenen Aussagen von ihrer Familie und ihren Freunden in den Aufsatz einzubauen. Als sie den fertigen
Text am nächsten Tag in der Schule vorliest, ruft ihr Mitschüler Marius: „Respekt Fatima! Das hast du echt gut geschrieben.“

(S. Henze)