Worttrennung: Os|tern

kein Plural

auch: das Osterfest

„Was macht du denn da?“ fragt Tim seine Nachbarin Karla. „Ich bemale Eier für Ostern, damit ich sie für meine kleinen Geschwister verstecken kann“, sagt Karla. „Das musst du mir erklären!“ wundert sich Tim. „In Ordnung, dann pass mal gut auf.“ Und Klara erklärt Tim das Osterfest.

Ostern ist das wichtigste christliche Fest. In der Bibel steht, dass Jesus als Sohn Gottes erst gestorben ist, um dann wenige Tage nach seinem Tod wieder lebendig zu werden, also aufzuerstehen. Diese Auferstehung ist ein ganz wichtiger Punkt des christlichen Glaubens. Deswegen feiern Christen auf aller Welt jedes Jahr das Osterfest.

Das Osterfest liegt am Ende der Karwoche: Diese Woche bereitet mit besinnlichen Tagen auf das fröhliche Osterfest vor. Der christlichen Geschichte zufolge hat Jesus am Donnerstag das letzte Mal mit seinen Anhängern und Freunden, den Jüngern, zusammen gegessen. Dieses Essen nennt man Abendmahl. Am Freitag ist Jesus dann am Kreuz gestorben. Freitag und Samstag haben seine Anhänger um ihn getrauert, und am Sonntag ist Jesus von den Toten wieder auferstanden.

Wegen der Trauerzeit an Freitag und Samstag haben an vielen Orten in Deutschland an Karfreitag und Karsamstag die Diskotheken geschlossen und es gibt keine laute Musik und keine großen Feste. Viele Menschen verzichten an Karfreitag darauf, Fleisch zu essen. Auch die Glocken der Kirchen bleiben stumm. An Ostersonntag läuten die Glocken dann wieder und verkünden den Beginn des Osterfests.

„Und was hat das nun mit den bunten Eiern zu tun?“ möchte Tim von Karla wissen. „Na ja“, lacht Karla, „eigentlich gar nicht so viel. Aber an Ostern kommen viele verschiedene Sachen zusammen. Pass auf, ich werde es dir erklären.“

Ostern gilt auch als Frühlingsfest und als Zeichen dafür, dass nach dem langen Winter wieder alle Bäume und Blumen anfangen zu wachsen und die Natur wieder bunt und fruchtbar wird. Als Symbol dafür dient zum Beispiel das Ei, weil aus Eiern die kleinen Vögel und Hühner schlüpfen. Auch der Hase ist ein Symbol für den Frühling: In dieser Jahreszeit ist er häufiger zu sehen und bekommt Nachwuchs. Den Kindern erzählt man, dass der Osterhase ganz früh am Ostersonntag draußen Kleinigkeiten für sie versteckt, zum Beispiel bunt gefärbte Eier, Schokoladen-Hasen oder kleine Geschenke. Deswegen wollen die Kinder an Ostern meistens früh aufstehen, um nach den schönen Sachen zu suchen. Die sind natürlich vorher von den Eltern, von Großeltern oder Freunden draußen versteckt worden.

„Also feiert man Ostern als christliches Fest und als Frühlingsfest?“ fragt Tim. „Ja, so kann man das sagen“, antwortet Klara. „Na, dann helfe ich dir mal mit den Eiern“, sagt Tim, „als Dank für deine Erklärung.“

An Ostern gibt es viele verschiedene Bräuche. Religiöse Menschen gehen an Ostern in die Kirche. Man trifft sich mit der Familie und besucht Freunde und Verwandte. Es gibt viele Spiele rund um das Osterei. Außerdem gibt es immer reichlich zu essen, zum Beispiel Kaninchen, Lamm und natürlich Kuchen, Eier und Süßigkeiten. Diese Traditionen unterscheiden sich von Region und Region und von Land zu Land.

(J. Frisch)