Worttrennung: Neid

kein Plural

Göran sitzt mit seinem Kollegen Markus in der Mittagspause beim Essen. „Wo ist denn der Finn? Er war doch sonst immer mit uns zusammen in der Pause?“ „Den habe ich auch schon eine Weile nicht mehr gesehen“, antwortet sein Kollege Markus. „Seitdem wir beide befördert worden sind und etwas mehr Gehalt bekommen als vorher, spricht er nicht mehr mit uns. Ich glaube, da ist Neid in ihm hochgekommen, weil er nicht befördert worden ist.“ „Wie schade. Hoffentlich beruhigt er sich wieder, Neid kann wirklich Freundschaften zerstören. Ich werde mal mit Finn darüber sprechen.“

Asja hat ein neues Smartphone. Stolz zeigt sie es ihren Freundinnen: „Schaut mal, ich konnte mir endlich ein neues Handy kaufen. Mit meinem Ferienjob habe ich genug Geld verdient um es mir leisten zu können. Toll, oder?“ „Wow“, freut sich Sina. „Das ist aber schick. Da werde ich ja gleich ein bisschen neidisch!“ „Ach was“, antwortet Asja, „da musst du nicht neidisch sein. Wir besorgen dir in den nächsten Ferien einfach auch einen Job und dann kannst du dir bald auch eines kaufen.“

„Morgen fahre ich mit meinem neuen Auto ins Büro“, freut sich Can. „Die anderen werden bestimmt grün vor Neid, wenn sie das schicke Auto sehen!“ Seine Frau lacht. „Aber pass auf, dass du nicht zu sehr damit angibst. Du möchtest doch nicht wirklich deine Kollegen neidisch machen.“ „Das stimmt“, sagt Can. „Aber ein bisschen ärgern möchte ich sie schon damit. Sie wissen ja, dass es nicht ernst gemeint ist. Sie sollen ja nicht gleich vor Neid erblassen.“

Neid ist ein negatives Gefühl. Meistens entsteht Neid, wenn man etwas sehr gern haben möchte, das jemand anderes hat. Das können Gegenstände wie Kleidung, Schmuck oder eine schicke Wohnung sein, aber man kann auch neidisch auf das Glück von jemand anderem sein. Vielleicht hast du dir schon einmal etwas gewünscht, das aber jemand anderes bekommen hat? Wenn du dich dann nicht für die andere Person gefreut hast, sondern dich eher geärgert hast, dann warst du neidisch. Jemanden, der sehr leicht neidisch wird, nennt man abfällig auch „Neidhammel“.

(J. Frisch)