Worttrennung: An|re|de
Plural: die Anreden
Melindas Vater schreibt einen Brief an die Schule seiner Tochter. Er weiß nicht genau, wer den Brief in der Schule lesen wird (vielleicht die Schulleiterin oder der Klassenlehrer oder die Sekretärin?). Daher beginnt er den Brief mit der Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“. So ist die Anrede allgemein und höflich und passt in jedem Fall – egal, ob der Brief in der Schule von einer Frau oder einem Mann gelesen wird.
Die Anrede ist die Art, wie Du jemanden ansprichst oder anschreibst. Wenn Du einen Brief oder eine E-Mail schreibst, kommst es bei der Anrede darauf an, wie gut Du jemanden kennst: Schreibst Du z.B. einem Freund oder einer Freundin, kannst Du als Anrede einfach „Hallo“ (+ den Vornamen) schreiben und ihn oder sie duzen (= „Du“ sagen/schreiben). Erwachsene, mit denen Du nicht verwandt oder befreundet bist, werden meistens gesiezt, z.B. die Lehrerinnen/Lehrer in der Schule. Diese Personen, die man siezt, werden oft mit „Herr“ oder „Frau“ und dem Nachnamen angesprochen. Auch wenn Du jemadem auf der Straße begegnest und ihn/ sie zum Beispiel etwas fragen möchtest, wird in der Anrede die „Sie“-Form verwendet (z.B. „Guten Tag, können Sie mir bitte sagen, wo es zum Bahnhof geht?“).
Kinder werden allgemein geduzt, weil sie noch jung sind. Jugendliche, die fast erwachsen sind, werden manchmal schon gesiezt oder von Erwachsenen gefragt, ob sie geduzt oder gesiezt werden wollen.
Übrigens: Wenn man jemanden besser kennenlernt, kann es passieren, dass einer dem anderen „das Du anbietet“: Das heißt, man bietet dem/der anderen an, sich in Zukunft nicht mehr zu siezen, sondern „Du“ zueinander zu sagen.
(L. Fischer-Unterrainer)